Sommer, Sonne, Acryl und Papier. So, oder so ähnlich lässt sich mein August zusammenfassen. Ich habe mich mal wieder an die Acrylmalerei gewagt und habe eine neue Technik für das iPad entdeckt: die digitale Paper-Cut-Methode. Es gibt viel zu erzählen, also starte ich gleich in meine kleine Monatsrückschau hinein.
Druck der Einladung zum 70. Geburtstag und zukünftige Verbesserungen
Ich habe dir ja in meinem Juni-Beitrag von den Einladungen, die ich für einen 70. Geburtstag designen durfte, erzählt. Die Wahl viel schließlich auf die Variante im Scrapbooking-Stil. Ich habe die Karten bei einer lokalen Druckerei in Imst drucken lassen und war mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Den Text der Innenseite haben wir spontan auf Transparentpapier gedruckt, was ich nicht geplant hatte, dem Ganzen aber einen edleren Touch gab. Es war sehr aufregend für mich, die fertigen Karten der Jubilarin zu überreichen, aber sie hat wie erhofft reagiert und sich sehr über die schönen Einladungen gefreut. Für zukünftigen Projekte dieser Art möchte ich auch passende Kuverts mitgestalten, damit Karte und Kuvert eine Einheit bilden.
Sommerliebe Acrylmalerei
Alle Jahre wieder – kreativ mit Acryl. Es ist schon ein Weilchen her, seit ich das letzte Mal mit Acryl gemalt habe, aber es hat sich gleich wieder richtig gut angefühlt. Ich wollte die schönen, sonnigen Tage nicht drinnen an meinem Kreativschreibtisch verbringen, deshalb habe ich mich mit meinen Materialien und entsprechender Schutzabdeckung auf meinem Balkon ausgebreitet. Es war der perfekte Platz: schattig, mit einer sanften Brise, die mich vergessen lies, dass das Thermometer über 30 Grad anzeigte und ausgestattet, mit allen Annehmlichkeiten des Sommers: selbstgemachter Eistee und ausreichend Eisvorräte im Tiefkühler. Mit einem Hörbuch im Ohr habe ich alles rund um mich vergessen und konnte mich ganz dem kreativen Flow hingeben.
Beim ersten Bild habe ich ohne Vorzeichnen begonnen, abstrakte Formen zu malen. Es ist für mich immer wieder eine echte Herausforderung, ohne Hilfslinien und Vorzeichnungen zu arbeiten, weil ich leider eine kleine Perfektionistin bin. Gerade deshalb wollte ich mich selbst herausfordern und ein Werk ganz ohne Bewertung zu erschaffen. Was immer dabei herauskommen mag, wird gut genug für mich sein.
Beim zweiten Bild experimentierte ich mit einem Masking Tape. Ich habe damit die Flächen voneinander abgegrenzt diese dann in unterschiedlichen Blautönen ausgemalt. Bei diesem Bild konnte ich noch mehr entspannen als beim ersten, weil ich noch weniger über die Bildkomposition nachdenken musste. Als die Farben getrocknet waren, habe ich das Klebeband wieder abgezogen und der weiße Untergrund blieb zurück. Er hat sich kontrastreich zu den blauen Flächen abgehoben und es hat ein schönes Muster ergeben.
Am dritten Tag habe auf den Bildern noch mit einem schwarzen Acrylstift Blättermotive gezeichnet – ebenfalls wieder ohne Vorzeichnen. Dieses Projekt hat mir wieder einmal gezeigt, wie wichtig es ist, aus der Komfortzone auszubrechen und neue Sachen auszuprobieren. Nur so kann man wachsen. Die zwei Bilder habe ich nun meinem Kreativraum aufgestellt und kann mich immer dann, wenn ich daran vorbei gehe, an meinen kreativen August zurückerinnern.
Digitale Paper Cuts – Kurs und Projekt
Ein weiteres aufregendes Projekt hat mich in diesem Monat herausgefordert. Ich habe mir auf Skillshare, einen Kurs zur Digital Paper Cuts-Methode angeschaut, den ich schon länger auf meiner Liste hatte. Die Idee dahinter ist, dass man digitale Illustrationen aussehen lässt, als wären sie mit Papier erstellt worden. Warum sollte man das wollen, fragst du dich vielleicht? Ich sehe darin zwei Vorteile:
• Unendlich viele Farben
Man kann sich die Farbpalette der digitalen Papiere nach Lust und Laune bzw. je nach Projektidee zusammenstellen, ohne dabei beachten zu müssen, was zu Hause gerade vorrätig ist. Die Blume soll Blätter drei verschiedenen Pinktöne haben? Kein Problem – der digitale Farbtopf gibt es her! Daheim kann es schon mal passieren, dass das eine Pink nicht mit den anderen zwei Farben harmoniert.
• Ortsunabhängig arbeiten
Was für das digitale Zeichnen generell gilt, gilt auch in diesem Fall: Man kann immer und überall am Projekt weiterarbeiten. Mit den analogen Papierprojekten bin ich auf meinen Schreibtisch, meine Materialien und viel Platz angewiesen. Und von den ganzen Schnipseln, die dann auf und auch manchmal unter dem Tisch liegen und den von Klebstoff klebrigen Händen brauche ich keiner Bastlerin was erzählen. 😉 Deshalb kann ich an diesen Projekte auch immer nur arbeiten, wenn ich etwas mehr Zeit am Stück habe, und es sich „rentiert“, sich dranzusetzen. Mit der digitalen Variante kann ich auch mal während einer Zugzeit am Projekt weiterarbeiten.
Den Kursinhalt habe ich auch gleich in einem kleinen Projekt vertieft: Ich habe einen Gutschein für eine Reise in die Ostsee gestaltet. Bei dieser Methode kam mir mein grundsätzliches Verständnis von basteln mit Papier sehr zu gute, weil ich mir die verschiedenen Ebenen und Lagen gut vorstellen kann. Die fertigen Illustrationen habe ich in einer Drogerie auf Fotopapier ausgedruckt und auf einen Fotokarton geklebt. Der Gutschein wird im September übergeben und ich bin schon gespannt, wie die Beschenkte darauf reagiert.
Die digitale Paper Cut-Technik hat mir viel Spaß bereitet und sie erweitert mein künstlerisches Spektrum um eine weitere spannende Facette. Ich arbeite gerne mit Papier und werde das bestimmt weiterhin machen. Jedoch kann man auch damit tolle Illustrationen gestalten und muss dennoch nicht auf den Papier-Look verzichten.
Ausstellungsende und Fazit
Gegen Ende des Monats durfte ich meine Bilder vom Würtenberger Haus in Imst wieder zu mir nach Hause holen. Ich bin sehr dankbar, dass ich meine Werke der Öffentlichkeit präsentieren durfte und bin schon gespannt, wie und wo sie das nächste Mal einem interessierten Publikum gezeigt werden. Es ist für mich als Digitalkünstlerin schon etwas ganz Besonderes, die Werke gedruckt und in Rahmen oder auf Produkten zu sehen. Es fühlt sich echter und hochwertiger an. Zudem habe ich mit dieser Ausstellung auch Menschen erreicht, die noch nichts von meinem Instagram-Account oder meiner Website wussten. Insgesamt hat mich dieses Projekt – vom Druck über den Aufbau bis hin zum Abbau – um einige Erfahrungen reicher gemacht, die mich auf meinem zukünftigen künstlerischen Weg sicher weiter begleiten werden.