Du bist genug. Genauso wie du bist.
Es könnte ja so einfach sein und ist aber doch nicht immer leicht umzusetzen. Ständig werden wir mit scheinbar perfekten Vorbildern konfrontiert – im Job, im Sport und in den Medien sowieso. Man könnte ja hier noch ein bisschen optimieren und da noch was verändern, an dieser Stelle könnte man was wegnehmen und dort vielleicht was hinzufügen. In diesem Bereich soll man schneller sein, in einem anderen wieder viel, viel langsamer, achtsamer. Wie soll man da nicht an sich selbst zweifeln, oder gar verzweifeln?
Vergangene Woche hatte ich ein interessantes Erlebnis: Nach einem angenehmen und kreativen Tag war ich abends noch in meiner Yogaklasse. Ich war entspannt, fröhlich und fühlte mich in meinem Kuschel-Hoodie total wohl. Da kam kurz vor Beginn eine tipptopp gestylte Yogini im knappen Yoga-Outfit herein und rollte ihre Matte neben mir aus (der Abstand wurde eingehalten!). Ohne wirklichen Anlass habe ich mich plötzlich schlecht gefühlt. Ich habe mich (unbewusst) verglichen und das Unterbewusstsein hat gesagt, dass ich im Vergleich schlechter abschneide.
Zuerst habe ich nur mürrisch vor mich hingeschaut und unfreundliche Gedanken im Kopf jongliert. Dank der jahrelangen Yogapraxis habe ich aber erkannt, was da gerade passiert ist und konnte so einen innerlichen Schritt zurück machen.
Auf der Matte ist es egal, wo du herkommst, wie du aussiehst und was du anhast. Und genauso sollte es auch draußen, im Leben, sein. Mir ist bewusst, dass das nicht immer so einfach funktioniert, aber es hilft oft schon, die eigenen Gefühle zu beobachten und anzuerkennen. Manchmal erkennt man dann ein Muster oder den tiefer liegenden Grund. Was auch immer der Auslöser sein mag, lass dich nicht von deinen Gedanken vereinnahmen und sag es dir immer wieder vor: