Der Februar hat in seinen 28 Tagen ein großes Spektrum an Emotionen für mich bereitgehalten. Von freudiger Aufregung bis zum ängstlichen Verkriechen war alles dabei. Ich habe mich mit lieben Menschen – online wie in echt – getroffen und bin dankbar für die großen und kleinen Begegnungen, die diesen Monat so vielfältig gemacht haben. Corona ist nach zwei Jahren noch immer unser Begleiter und nun beherrscht noch eine weitere Bedrohung unsere Gespräche und Gedanken. Ich habe im Februar auch mit dem Journaling (neu) begonnen und gemerkt, wie gut mir das Schreiben tut. Es ist wohltuender, als sich alles nur im Kopf auszudenken und einfacher, als Gefühle oder Gedanken laut auszusprechen. Es ist ein Experiment, dem ich skeptisch gegenüber stand, das mir aber Tag für Tag gezeigt hat, wie einfach und dennoch wirkungsvoll das Schreiben sein kann.
In diesen vier Februar-Wochen habe ich mich auch intensiv mit der Geschichte von drei Künstlerinnen beschäftigt. Im Rahmen des „Redrawing Black History“-Kurses von Make art that sells habe ich Edmonia Lewis, Gwendolyn Bennet und Elizabeth Catlett kennengelernt.
Edmonia Lewis war die erste afroamerikanische Bildhauerin, die international berühmt und erfolgreich war. Sie lebte zwischen 1844 und 1907 in Boston, Rom und London. Lewis hat in ihren Kunstwerken ihre Interessen und Themen, die ihr am Herzen liegen, verarbeitet. Sie hatte beispielsweise eine Vorliebe für die Antike und hat die Figuren lieber mit einer Tunika als mit der für diese Zeit übliche Kleidung dargestellt. Mit Portraits berühmter Anti-Sklaverei-Helden hat sie die Befreiung der afroamerikanischen Bevölkerung thematisiert. Ihr größter Erfolg war die Teilnahme an der Jahrhundertausstellung 1876 in Philadelphia, wo sie eine 1300 Kilogramm schwere Statue aus Marmor („Tod der Kleopatra“) präsentierte, die von den Kritikern als die beeindruckendste Skulptur der amerikanischen Geschichte gefeiert wurde.
Gwendolyn Bennet lebte zwischen 1902 und 1981 und war als Künstlerin, Schriftstellerin, Journalistin und Dichterin bekannt. Sie war die erste afroamerikanische Schülerin in Theater- und Literaturclubs und studierte Bildende Kunst an der Columbia University und am Pratt Institute. Diverse Stipendien und Auszeichnungen ermöglichten es ihr, ihre Studien voranzutreiben und so kam sie unter anderem nach Paris an die Sorbonne, wo sie sich mit Öl- und Aquarellmalerei, Holzschnitt und Tuschezeichnungen beschäftigte. Nach ihrer Rückkehr 1926 nach New York City nahm sie ihre Beziehungen zur Harlem Renaissance wieder auf. Dort setzte sie sich für aufstrebende Künstler:innen ein und war selbst als Dichterin außerordentlich produktiv. Eines ihrer bekanntesten Gedichte, „Heritage“, habe ich in meinem Bild verarbeitet. Sie war Mitglieder der Harlem Artists Guild und leitete zwischen 1939 und 1944 das Harlem Community Art Center.
Elizabeth Catlett, 1915 – 2012, studierte an der Universität von Iowa und graduierte 1935 mit dem Master of Fine Arts (MFA). Sie experimentierte mit Lithografien, Linolschnitten und Skulpturen aus Holz, Stein, Ton und Bronze. 1946 zog sie nach Mexiko City und hat ab 1958 an der National School of Fine Arts unterrichtet, wo sie die erste weibliche Professorin für Bildhauerei war. Für ihre Kunst mit einer sozialen Botschaft wurde sie international berühmt. In ihren Werken verarbeitete sie Familienerinnerungen, ihre Erfahrungen als schwarze Frau sowie Themen wie die Bürgerrechtsbewegung. Eines ihrer bekanntesten Werke, Sharecropper, hat mich zum Hintergrund in meinem Bild inspiriert.
Dieser Kurs hat mir wieder gezeigt, wie wichtig die Recherche vor einer Illustration ist. Man bekommt ein Gespür für das Thema/die Person und kann das Bild dann mit viel mehr Herz und Bedeutung aufbauen. „Es kommt auf die Details an“, habe ich kürzlich in der Streaming-Serie „Reacher“ gehört, und das stimmt auch beim Zeichnen. 🙂
Die kommenden zwei Monate stehen unter dem Fokus Musterdesign und wie es mir damit geht, werde ich brühwarm und exklusiv hier berichten. 😉
Bravo…so viel hatte dieser kurze Monat für dich parat…was da noch alles im restlichen Jahr auf dich warten mag? 💝😊
[…] war mein Schreibtisch, aber ich habe jede freie Minute der Fortbildung gewidmet. Wie schon im Februar-Beitrag angeteasert, habe ich mich für einen achtwöchigen Kurs zum Thema Musterdesign eingeschrieben. Ich […]