Wie schon in den Posts vom November und April angeteasert, hatte die 2022er-Edition des Adventkalenders Kekse zum Thema. Ich habe auf meinem Instagram-Account jeden Tag ein Icon veröffentlich und dazu kleine Anekdoten aus meiner früheren Backzeit geteilt. Falls du nicht auf Instagram bist, kannst du die Posts hier nachlesen. Ich hoffe, du hattest eine schöne Adventszeit und dass es viele gute Kekse gab.
Heute starte ich mit meinem Adventskalender mit dem Thema – es ist wohl nicht schwer zu erraten – Kekse! Ich werde versuchen, jeden Tag etwas Passendes dazu zu erzählen, mal sehen, wie lange man über Kekse reden kann (ohne hungrig davonzulaufen 😅). Ich wünsche dir einen guten Start in die Adventszeit.
Ich habe diese Icons schon im Frühling im Rahmen meiner ersten Kollektion für den Immersion-Kurs von Bonnie Christine gezeichnet. Wenn ich jetzt auf das vergangene Jahr zurückschaue, bin ich sehr froh darüber, dass ich diesen Kurs gemacht habe. Dass ich jetzt mit Illustrator arbeiten kann und weiß, wie man professionell Muster erstellt, hat mir einen richtigen Boost gegeben. Was hast du in diesem Jahr dazugelernt?
Warum ich mich im Frühling mit Weihnachtskeksen beschäftigt habe? Nun, zum einen: Kekse gehen immer und zum anderen, weil ich wusste, dass ich auch wieder 24 passende Icons für mein jährliches Adventskalender-Projekt benötigen werde. So habe ich in diesem Jahr sehr früh mit der Planung begonnen – und trotzdem hat es dann nur für einen einzigen Adventskalender gereicht. Wie es dazu kam, erzhle ich dir morgen.
Es hat in diesem Jahr leider keinen Adventskalender für meine Lieben nah und fern gegeben, da ich die Zeit in den Aufbau eines Online-Shops investiere. Zur Zeit passiert alles noch im Hintergrund und die kleine Perfektionistin in mir feilt an jedem Detail herum, aber es geht stetig voran und ich hoffe, dass ich dir bald alles zeigen kann. Woran arbeitest du gerade im stillen Kämmerchen?
Nun wieder zurück zu den Keksen. Ich habe das Thema Weihnachtsbäckerei (neben den kulinarischen Gründen) auch deshalb gewählt, weil ich sehr schöne Erinnerungen damit verbinde. Es gab eine Zeit in meinem Leben, da habe ich in der Adventszeit mit meiner Mamma unzählige Sorten gebacken. Schon im November haben wir einen Plan gemacht, welche Kekse wir backen wollten und haben lange Einkaufslisten mit leckeren Zutaten geschrieben. Welche Sorte darf bei dir auf keinen Fall fehlen?
Unseren Back-Marathon haben wir bereits Ende November mit den Lebkuchen eingeläutet. Lebkuchen werden ja nach dem Backen erst mal hart. Damit sie bis Weihnachten wieder schön weich waren, haben wir einen Apfel in die Keksdose hineingegeben. Hast du das auch schon gemacht?
Am meisten Zeit haben wir für die Vanillekipferl eingeplant. Da der Mürbteig ja zuerst ruhen muss, bevor man ihn verwenden kann, eignete sich diese Sorte nicht für einen Abend unter der Woche. Deshalb haben wir sie an einem Samstag oder Sonntag Nachmittag gemacht – viel Zeit, kein Stress – so hatten wir keinen Druck und es sind auch nur ganz wenige verbrannt. 😅
Der 8. Dezember war immer der beste Tag zum Kekse backen. Da es ja ein Feiertag ist, hatte ich frei und wir konnten gleich mehrere Sorten einplanen. Ein fixer Bestandteil am Keksteller waren die Kokosbusserl. Die waren rasch zubereitet und jede:r in unserer Familie hat sich darüber gefreut. In ganz motivierten Phasen haben wir den Keksboden nach dem Backen mit Schokolade bestrichen. Sehr lecker, kann ich dir sagen.
Dieses Icon soll ein “Linzer Auge“ darstellen, aber wir haben sie nur “die mit Marmelade zusammengeklebten“ (Kekse) genannt. Ich habe sie auch nicht in der traditionellen Form – mit Wellenrand und einem oder drei Löchern in der Mitte – gemacht. Ich hatte ein Set mit Schmetterlingen, Blumen und Bärchen. Überhaupt nicht weihnachtlich, aber uns haben sie gefallen. Welche untypischen Keksformen verwendest du?
Ich habe dir ja gestern von den Bärchen-Linzer Augen erzählt. Das war aber nicht das Einzige, in dem sich unsere Keks-Zeit von anderen Familien unterschieden hat. Wir haben nämlich alle Kekse, die wir während der Adventszeit gebacken haben, bis zum 24.12. in Dosen verschlossen aufbewahrt und niemand (nein, ich auch nicht 😉) hat vor dem Weihnachtsfest etwas davon bekommen. Der Grund war, dass wir die Adventszeit als „Wartezeit“ verstanden haben und somit auch auf die Kekse warten mussten. Ja, es waren harte Zeiten! Dafür war der Keksteller dann am Weihnachtsabend riesengroß – und superschnell leer.
Hier habe ich Nussecken gezeichnet. Diese Sorte habe ich nie selbst gebacken, aber bei anderen immer liebend gern gegessen. Es ist sehr interessant zu sehen, welche Kekse auf den Tellern der anderen so liegen. Jede:r hat seine/ihre Fixstarter und meistens auch ein paar neue Rezepte dabei. Werden die neuen Kekse von allen Familienmitgliedern für gut befunden, erhöht sich die Chance, dass es sie im nächsten Jahr auch wieder gibt. Mit welchem Rezept hast du mal einen Überraschungshit gelandet?
Halbzeit! Das Weihnachsfest rückt immer näher! So, wie ich das Kekse backen früher schön fand, habe ich auch die Zeit bis zum großen Fest geliebt und zelebriert. Weihnachtsmusik hören und bei „All I want for Christmas“ laut mitsingen, das Haus dekorieren, passende Geschenke finnden und aufwändig verpacken – es war eine fröhliche, turbulente und innige Zeit, an die ich mit Liebe im Herzen zurückdenke. Woran erinnerst du dich besonders gerne?
Für das Verzieren der Kekse war ich zuständig. So wie in meinen Illustrationen habe ich auch bei den Keksen immer die detaillierte Feinarbeit gemacht. Hier ein paar Streusel, da eine Mandelhälfte, gehackte Pistazien, Zuckerperlen und natürlich Schokoglasur – wir hatten alles und je bunter und abwechslungsreicher die Verzierung, desto schöner fanden wir es.
Schokobrezeln gibt es das ganze Jahr. Deshalb habe ich sie auch im Frühjahr als Referenzobjekt im Laden bekommen. Ich hätte auch gerne Lebkuchenherzen, Punschwürfel und Dominosteine gekauft (nur für die Recherche, versteht sich 😉), aber das sind wohl Saisonsartikel. Wir sind es so gewöhnt, dass alles immer verfügbar ist, dass man ganz erstaunt ist, wenn ein Artikel gerade ausverkauft oder es eben nicht die richtige Zeit dafür ist. Wann ist es dir zuletzt so ergangen?
Wenn man den ganzen Tag in der Küche ist und Süßes bäckt, ist man am Abend ziemlich geschafft und erstaunlicherweise mag man dann nicht mal mehr ein Stückchen Schokolade zum Relaxen auf der Couch. Es gibt ja in Bäcker:innen-Kreisen den Tipp, dass man während des Backens Essiggurken oder ähnliches essen soll, damit sich der Geschmack wieder neutralisiert. Kennst du das oder hast du ähnliche Tipps schon ausprobiert?
In unserer Familie hatte jeder eine Lieblingssorte, die er oder sie fix auf dem Keksteller sehen wollte. Bei mir waren es die Florentiner. Dafür musste zuerst Karamell hergestellt werden und ich erinnere mich gerne daran, wie ich vor der Pfanne darauf gewartet habe, bis der Zucker flüssig wird. Es durfte nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig Hitze sein. Und dann die Masse bloß nicht direkt aus der Pfanne kosten – das gibt unschöne Verbrennungen. Auf die Unterseite der fertigen Kekse haben wir Schokolade gestrichen und mit einer Gabel ein Wellenmuster gezeichnet. Sie waren also nicht nur lecker sondern auch sehr hübsch anzusehen. Leider war diese Sorte immer am schnellsten fertig. Wer hat die wohl alle gegessen?
Unsere Backsaison ging von Ende November bis kurz vor Weihnachten. Auch wenn unsere Keksdosen schon gut gefüllt waren, haben wir in Kochzeitschriften oder dem Internet nach weiteren Rezepten gesucht, die man noch ausprobieren könnte. Ich kann mich nicht mehr genau erinnern, wie viele Sorten wir bis zum großen Fest zusammen hatten, aber es waren einige. Letztens hörte ich von einer Frau, die in ihren besten Zeiten 56 Sorten gemacht hat – also diesen high score gilt es erst mal zu toppen!
Die ersten Lebkuchen-Herzen werden in unseren Geschäften schon Ende August angeboten. Jedes Jahr aufs Neue schüttle ich den Kopf darüber und weigere mich fest, so früh schon Weihnachtsgebäck zu kaufen. Mein Argument lautet: „Nicht bevor es kalt und grausig ist“, denn nur dann ist es meiner Meinung nach angebracht, Weihnachtskekse zu essen. (Bis es soweit ist, gibt es ja genügend Ausweichmöglichkeiten, die zu wärmeren Temperaturen passen. Eis zum Beispiel. Oder normale Schokolade). In diesem Jahr kam das schlechte Wetter schnell und ich glaube, es landete schon im September die erste Packung im Einkaufswagen. Wie siehst du das? So schnell wie möglich zugreifen, oder bis zur Adventszeit warten?
Mein schlimmstes Backerlebnis haben mir Zimtsterne beschert. Eigentlich wären Zimt und Sterne doch eine perfekte Kombination – beides mag ich sehr gerne. Aber dieses Rezept hat mich meine letzten Nerven gekostet. Der Teig war klebrig, die Kekse sind größtenteils zerbröckelt und auch mit der Glasur haben sie einfach nur hässlich ausgesehen. Diese Sorte habe ich nur einmal und dann nie wieder gemacht. Hast du auch so eine traurige Keks-Erfahrung, die du mit mir teilen möchtest?
Nach der traurigen Zimtstern-Erinnerung will ich wieder mit etwas Fröhlicherem weitermachen. Kurz vor Weihnachten, wenn sich die Back-To-do-Liste dem Ende neigt, haben wir noch ein, zwei Konfekt-Sorten gemacht. Immer mit dabei waren Rumkugeln. Die waren auch schnell gemacht und waren mit den bunten Zuckerstreuseln und den weißen Paperförmchen ein hübscher eyecatcher am Keksteller. Welches last minute-Rezept ist dein Favorit?
Kekse backen ist eine kreative Arbeit und deshalb verstehe ich die selbstgemachten Backwerke auch als kleine Kunstwerke. Jede Bäckerin / jeder Bäcker hat einen eigenen Stil. Die einen mögen es mehr verspielt, die anderen eher ohne viel Schnickschnack. Bei manchen sind sie groß und nicht ganz symmetrisch und dann gibt’s solche, die filigrane Köstlichkeiten in Fingernagelgröße zaubern. Ich wollte auch immer kleine, süße Kipferl und Kekserl machen, aber irgendwie sind die im Backrohr immer so groß geworden. 🤷🏻♀️ Aber dafür hatte ich mehr Platz zum Verzieren, das war auch schön
Die Weihnachtsvorfreude – oder ist es Panik – hat nun bald ihren Höhepunkt erreicht. Jede Familie hat rund um Weihnachten ihre eigenen Traditionen. Die einen feiern am Abend des 24., die anderen erst am Morgen des 25. Bei uns in Tirol kommt das Christkind, aber der Weihnachtsmann ist wohl gebietsmäßig besser aufgestellt, glaub ich. Eine Besonderheit in meiner Familie war auch, dass es das Weihnachtsessen zu Mittag gab. Mein Papa hat das späte Essen nicht so gut vertragen, deshalb haben wir den Fondue-Toof schon um 12 Uhr brodeln lassen. Am Abend gab es dann „nur“ mehr Kekse und Punsch. Und seit einigen Jahren ist auch der Panettone ein fixer Bestandteil unseres Weihnachts(abend)essens.
Jetzt habe ich dich gut drei Wochen mit (digitalen) Keksen und Erinnerungen versorgt und hoffe, dass dir der Appetit auf die echten Leckereien noch nicht vergangen ist. All jene, die ihre Kekse schon vor Weihnachten essen durften, behaupten ja gerne, dass man dann nach Weihnachten keine Kekse mehr essen will. Da ich aus Erfahrung ja jetzt beide Seiten kenne, kann ich nur sagen: Kekse gehen immer! Egal ob vor oder nach Weihnachten! Wie siehst du das?
Frohe Weihnachten! Es war schön, in Kekserinnerungen zu schwelgen. Danke, dass du mich auf diesem Weg begleitet hast. Ich wünsche dir und deinen Lieben ein schönes Weihnachtsfest und viel Freude beim Kekse essen.