Motiviert und inspiriert durch das graphic novel-Projekt vom Mai hat es mich in den Fingern gejuckt, gleich noch eine Illustration in diesem Stil zu machen. Neben dem Zeichnen habe ich auch große Freude am Kochen und Backen, zwei Tätigkeiten, die ich auch für kreativ und erfüllend betrachte – sofern es nicht unter Zeitdruck geschehen muss. Für den Besuch einer lieben Freundin habe ich kürzlich einen Zitronenkuchen gebacken, der bei ihr und ihrer Familie gut angekommen ist. Auf die Frage nach dem Rezept kam mir die Idee, dieses im graphic novel-Stil zu illustrieren.
Ich habe die einzelnen Zubereitungsschritte zuerst in meinem Skizzenbuch erarbeitet…
…und sie danach digitalisiert. Das warme Wetter im Juni hat es mir ermöglicht, dass ich das auf meinem Balkon machen konnte. Im Freien zu zeichnen, dem Vogelgezwitscher lauschen und hin und wieder den Blick schweifen zu lassen hat fast schon was Meditatives. Die Gestaltung des Rezepts auf diese Weise hat mir viel Spaß gemacht und ich werde weitere Lieblingsrezepte auf diese Weise gestalten. Wer weiß, vielleicht wird daraus mal ein ganzes Buch meiner liebsten Speisen? 😉
Weiter ging’s im Juni dann mit der letzten Runde des Bootcamp-Kurses. Die Aufgabe diesmal war ein Memory-Spiel für ca. dreijährige Kinder zu entwerfen. Wir wurden in Gruppen nach Geburtsdatum eingeteilt und erhielten daraufhin das Thema für das Memory. Mein Thema war Haustier-Kinder und ich habe mit Freude Hundebabies, Kätzchen und kleine Hasen gezeichnet.
Zu Recherchezwecken habe ich auch meine alten Memory-Spiele hervorgekramt fühlte mich gleich in die Kindheit zurückversetzt. Es war so schön, die alten Motive mal wieder anzuschauen und es war auch für die Gestaltung sehr hilfreich. Meine Illustrationen sind oft sehr kleinteilig und dicht. Da mir das bei einem Spiel für kleine Kinder aber nicht passend erschien, habe ich diesmal bewusst auf viele Verzierungen und Details verzichtet.
Damit endet der Bootcamp-Kurs und ich bin sehr zufrieden mit dem Verlauf. Ich muss zugeben, ich hatte ein paar Wochen einen Durchhänger und stellte die Ergebnisse in frage. Da für jede Aufgabe ein Einreichdatum vorgegeben wurde, musste man die Illustration irgendwann fertig sein lassen. Möglicherweise wäre mein Ergebnis besser geworden, wenn ich noch länger daran gearbeitet hätte, vielleicht aber auch nicht. Ich schätze, solche Phasen hat jede mal und sie gehören wohl zum Prozess. Es ist OK, wenn nicht jedes Stück ein Meisterinnenwerk ist und es ist OK, wenn nicht alles gleich viel Freude macht. Was aber wirklich spannend ist, dass ein Projekt immer das nachfolgende beeinflusst und man oft während der Arbeit an einer Zeichnung Ideen für eine neue bekommt. Wenn es beim Zeichnen im Kopf ruhiger wird und die Gedanken ohne Schranken fließen können, kommen oft die besten Einfälle daher. Es wird hier also sicher weiterhin was zu sehen geben!