Vorsicht! Heute wird es technisch, denn ich feiere einen kleinen Meilenstein: Seit einem Jahr arbeite ich mit Adobe Illustrator und das hat mein kreatives Schaffen nachhaltig verändert. Als ich vor gut einem Jahr mit dem „Immersion“-Kurs von Bonnie Christine begonnen habe, war da vorrangig die Lust auf was Neues und ich wollte mal wieder meine Grenzen überschreiten. Dass dieser Kurs und dieses Programm aber einen so langfristigen Einfluss auf meinen Workflow und die kreativen Werke, die ich dadurch jetzt kreiere, haben, hätte ich selbst nicht gedacht. Ich möchte deshalb ein bisschen ins Detail gehen und dir von meinem Weg im vergangenen Jahr berichten.
Der Kurs beginnt mit dem erstmaligen Öffnen des Programms – also wirklich ganz am Anfang – und begleitet einen bis zur Erstellung einer Musterkollektion. Es waren acht aufregende Wochen und ich habe die ganzen Informationen aufgesogen wie ein Schwamm. Als kleiner Technik-Freak gehe ich mit großem Vertrauen auf solche Sachen zu und ich habe auch keine Scheu, alles auszuprobieren. Das Team um Bonnie stand auch stets für Fragen zur Verfügung ich konnte wirklich viel mitnehmen. Ein besonderer Bonus war meine study group, eine kleine Gruppe innerhalb des Kurses, mit der ich mich zu online-Treffen verabredet habe. Innerhalb dieser Runde konnten wir uns austauschen und Fragen stellen, die für die große Gruppe nicht so passend waren. Ich hatte das Glück, sehr liebe und talentierte Menschen in meiner Gruppe zu haben und ich habe mich mit ihnen sehr wohl gefühlt.
Früher habe ich meine Muster für Schokoladeverpackungen oder die MATS-Kurse meistens in Photoshop erstellt. Dabei habe ich mich selten über ein einfaches Half-drop-Muster hinausgewagt. Ich dachte nie darüber nach, andere Arten auszuprobieren, bis ich durch „Immersion“ die vielfältigen Möglichkeiten des Musterdesigns entdeckte. Für mich war dieser Kurs die logische Folge meines bisherigen Wegs und ich bin froh, dass ich mich dafür eingeschrieben habe.
Nachdem ich den „Immersion“-Kurs abgeschlossen hatte, habe ich mein Projekt „100 Muster“ begonnen. Ziel war es, 100 Muster zu designen, um die neuen Skills zu trainieren und auch meinen eigenen Stil zu entwickeln. Aktuell stehe ich bei knapp 40 veröffentlichten Designs, obwohl ich im vergangenen Jahr weitaus mehr produziert habe. Aber nicht jedes Muster entspricht meinen Vorstellungen und so bleiben viele im digitalen Archiv und warten darauf, dass sie vielleicht später – leicht überarbeitet – doch noch zum Einsatz kommen.
Wenn ich mal an einem besonders komplizierten Muster gesessen bin, oder eine Spezialfrage nicht mit einer normalen Internet-Recherche beantworten konnte, habe ich auf Schulungsvideos von Skillshare zurückgegriffen. Dort gibt es toll aufbereitete Inhalte und ich konnte schon einige Tipps & Tricks für meine Arbeit mitnehmen.
Natürlich nützen einem die besten Videos oder Kurse nichts, wenn man das Wissen nicht ständig anwendet. Das war auch mit ein Grund für das Projekt mit den 100 Mustern. Dadurch bin ich „gezwungen“, ständig dranzubleiben und die Shortcuts und Werkzeuge zu verinnerlichen.
Meine neu erlernten Fähigkeiten konnte ich im vergangenen Jahr in Projekten wie dem Küchenhandtuch „you bake me happy“ und dem Sonnenblumen-Muster für die Tapeten-Challenge auch gut einsetzen. Somit kann ich das Programm nicht nur für Muster, sondern auch für Illustrationen nützen, was für mich einen weiteren Mehrwert bedeutet, da ich mich ja in beiden Feldern betätige.
Was mich an Adobe Illustrator besonders begeistert, sind die Möglichkeiten, meine Muster und Illustrationen hinsichtlich Größe oder Farben zu verändern. Diese Flexibilität erlaubt es mir, meine Designs schnell und einfach für unterschiedlichste Anwendungen anzupassen. Die Designs für meinen Etsy-Shop erstelle ich auch alle in Adobe Illustrator. Das erleichtert es mir, die Muster in verschiedenen Farbvarianten anzubieten und die perfekte Skalierung für meine Bastelprojekte mit Papier zu finden. Ich arbeite nach wie vor mit Hochdruck daran und hoffe, dass ich ihn bald eröffnen kann.
Illustrieren mit Illustrator
Im Hinblick auf das diesjährige Osterfest habe ich eine Illustration erstellt, die ich ausschließlich in der Illustrator-App am iPad gezeichnet habe. Anfangs war ich ziemlich ratlos, denn ich wusste nicht recht, wie ich mit der App arbeiten sollte. So, wie ich es von der Desktop-Version gewöhnt war, funktionierte es einfach nicht und ich habe die App nach ein paar Strichen wieder geschlossen. Zum Glück habe ich auch dafür einige passende Kurse gefunden, die mich auf den richtigen PFAD 😉 gebracht haben.
Illustrator am iPad zu nützen macht für mich vor allem dann Sinn, wenn ich im Zug unterwegs bin. So kann ich meine Arbeit fortsetzen, auch wenn ich nicht an meinem Schreibtisch sitze und habe das Gefühl, dass ich die Fahrtzeit wertvoll für mich genützt habe.
Es war eine interessante Erfahrung, die gesamte Illustration in der Illustrator-App am iPad zu erstellen, jedoch haben sich sowohl Vorteile als auch Nachteile damit ergeben:
Vorteile, Nachteile und womit ich mich zukünftig beschäftigen möchte
Der größte Vorteil ist, wie schon zuvor erwähnt, dass ich mir dadurch einiges an Zeit spare, wenn ich die Illustration direkt in Illustrator erstelle, denn es fällt das Vektorisieren und wieder Zusammensetzen der Pixel-Zeichnung weg. Und durch die Cloud-Lösung kann ich zu Hause am PC auch genau dort weitermachen, wo ich die App am iPad verlassen habe, ohne dass ich das Werk vorher umständlich von einem Gerät zum anderen übertragen muss.
Weniger überzeugt hat mich die die Spiegel-Funktion. Im Vergleich zu ProCreate fühlte sich das für mich sehr starr und einengend an. Mag sein, dass ich das noch weiter üben sollte, aber in ProCreate ist der Workflow für mich viel intuitiver. Je weiter meine Illustration fortgeschritten war, desto öfter ist mir auch die App am iPad abgestürzt. Ich nehme an, dass die Illustration einfach zu groß für die Kapazität meines iPads war. Das machte es zum Schluss mühsam, die Illustration fertigzustellen. Immerhin gab es trotz des Abstürzens kaum Datenverluste und so konnte ich nach dem Neustart auch wieder am zuletzt gesetzten (Anker)Punkt weitermachen. Bis zum nächsten Absturz. 😉
Zusammenfassend kann ich sagen, dass die App für’s iPad eine gute Erweiterung für meine kreative Arbeit ist, ich sie aber nicht ausschließlich verwenden werde. Es gilt für mich noch den perfekten Ablauf zwischen Tablet und Schreibtisch-Arbeit zu finden, wobei es auch immer davon abhängt, woran ich gerade arbeite. Zukünftig möchte ich mich noch mehr mit Texturen und komplexeren Mustern beschäftigen, um in meinen Designs noch abwechslungsreicher gestalten zu können.
Es war ein sehr aufregendes, lehrreiches Jahr und ich bin stolz auf meine Fortschritte, die ich gemacht habe. Ich bin dankbar für die Möglichkeiten, die sich mir dadurch ergeben haben, und bin gespannt, welche weiteren Meilensteine sich auf meiner kreativen Reise ergeben.
Toller Beitrag 😍
Und Yeay, ich kann ihn direkt kommentieren 🤩
Vielen lieben Dank für deinen Kommentar, Angelina! 🙂