Ich habe in den vergangenen Wochen viel darüber nachgedacht, was mein „Stil“ ist und inwiefern ich mit meiner Kunst (m)eine Meinung ausdrücke. Ich bewundere Menschen, die ihren eigenen Stil gefunden haben und ihn stolz und selbstbewusst darstellen – in der Art, wie sie sich kleiden, wie sie wohnen und leben.
Der eigene Stil ist ja ein Ausdruck von Persönlichkeit und deswegen sollte es eigentlich klar sein, was ihn besonders macht. Aber genau da liegt meiner Meinung nach auch die Schwierigkeit. Unsere Persönlichkeit wird von vielen Einflüssen geprägt, manches davon wollen wir zeigen und manches lieber verstecken.
Sich so zu zeigen, wie man ist, seine Meinung zu vertreten und für Themen einstehen, die einem wichtig sind, erfordert aber auch Mut. Es wäre viel leichter, sich einfach so zu kleiden, zu verhalten, wie es „erwartet“ wird, aber macht das glücklich? Bis zu einem bestimmten Grad würde ich JA sagen. Weil es weniger Widerstand verursacht und man „dazu passt“.
Auch in künstlerischer Hinsicht ist es einfacher das zu machen, was der breiten Masse gefällt und was allgemein als „gut“ oder „schön“ gilt. Auf lange Sicht ist es aber bestimmt gesünder, auf sich selbst zu hören und das auszudrücken, was sich für einen selbst gut anfühlt. Mir selbst fällt das nicht immer leicht, noch wähle ich zu oft den einfachen Weg – aber ich arbeite daran, in allen Bereichen mehr „ICH“ zu sein.